Ausgangssituation und Zielsetzung
Die KettenWulf Betriebs GmbH, ein führender Hersteller von Spezialketten und Kettenrädern, blickt auf eine lange Unternehmensgeschichte im Herzen des Sauerlands zurück. Ein zentrales Anliegen des Unternehmens ist der Schutz der Naturlandschaft im Sauerland. In diesem Sinne verfolgt KettenWulf eine umweltgerechte und nachhaltige Firmenpolitik.
Um die Produktion auch bei unvorhersehbaren äußeren Störungen wie Sturmschäden oder Stromausfällen aufrechtzuerhalten, entschied sich KettenWulf für eine Umstrukturierung der Energieversorgung. Dabei sollen sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt werden, um nicht nur nachhaltig zu agieren, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Das Ingenieurbüro Koch & Rau wurde beauftragt, ein Energiekonzept mit einem hohen Anteil an Eigenversorgung zu entwickeln. Dieses Konzept sollte eine Leistung von 800–1.000 kW sicherstellen und dabei ökologische Anforderungen berücksichtigen.
Komponenten der neuen Maßnahme
Die neu errichtete Energiezentrale wurde so konzipiert, dass sie den Anforderungen einer stabilen, nachhaltigen Energieversorgung gerecht wird. Die wichtigsten Komponenten sind:
• Blockheizkraftwerk I (BHKW I): 405 kWel / 540 kWth (Gas)
• Blockheizkraftwerk II (BHKW I): 405 kWel / 540 kWth (Gas)
• Blockheizkraftwerk III (BHKW II): 75 kWel / 250 kWth (Holz)
• Blockheizkraftwerk IV (BHKW II): 75 kWel / 250 kWth (Holz)
• Pufferspeicher: Zwei Stück mit je 83 m³ Volumen
• Brennwert-Abgas-Wärmeübertrager: Bereitstellung von ca. 70 kWth thermischer Leistung
• Niedertemperaturverteilsystem zur Verteilung der Energie
• Gebäudeleittechnik (GLT): Eine moderne cloudbasierte Steuerungs- und Überwachungslösung, die den Betrieb nach DIN EN ISO 50001 optimiert.
Bau und Implementierung
Die Erdgasblockheizkraftwerke wurden im bestehenden BHKW-Gebäude installiert. Um die Energieeffizienz zu maximieren, wurde zusätzlich ein Brennwert-Abgas-Wärmeübertrager installiert. Dies ermöglichte es, den Gesamtnutzungsgrad der Anlage auf 97,3 % zu erhöhen.
Die neuen Holzgasblockheizkraftwerke (BHKW III + IV) wurden inklusive Brennstofflager in einer modularen Containerbauweise ausgeführt.
Betriebsoptimierung
Die Betriebsführung der neuen Energiezentrale wird durch die moderne, cloudbasierte Gebäudeleittechnik (GLT) unterstützt. Die GLT ermöglicht eine flexible Betriebsführung, sowohl im wärme- als auch stromgeführten Modus. Dabei wird stets auf die Optimierung der Effizienz und den Schutz der Umwelt geachtet. Die gesamte Anlage wurde im Einklang mit den Anforderungen der DIN EN ISO 50001 gebaut und betrieben.
Ergebnis
Durch die Umstrukturierung und Erweiterung der Energieversorgung ist die KettenWulf Betriebs GmbH nun in der Lage, ihre Produktionskapazitäten auch bei externen Störungen, wie Stromausfällen, ohne Unterbrechung aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wird durch die hocheffiziente und ökologisch nachhaltige Anlage der Schutz der umliegenden Naturlandschaft gewährleistet. Die Maßnahmen tragen zudem zur Kosteneinsparung und langfristigen Wettbewerbsfähigkeit bei.
